Mein Gott, was haben wir denn hier vorliegen? Der bzw. die Verantwortlichen haben mehr als offensichtlich ein Faible für Science Fiction, ferne Galaxien und Aliens – das zumindest beweist schon mal das Artwork, das billige Superhelden-vs.-Alien-Comics aus den 50ern zum Vorbild erkoren hat. Großer Pluspunkt, da die Zeichnungen so schlecht ausfallen, dass sie schon wieder gut sind. (Außerdem mag ich das grüne Krakenalien hinten auf dem Booklet, das gerade den Helden verschlingen will.)
Weiterer großer Pluspunkt ist die Verwendung von diversen Film- und/ oder Hörspielsamples, und das nicht nur für Intro bzw. Outro, sondern in beinahe jedem der elf Tracks. Hier kann ich aber gleich meine erste Beanstandung anmerken: Ich will hier nicht auf Copyrights herumreiten, aber ich würde schon gern wissen, aus welchen Filmen die Samples sind, aber leider ist nirgendwo ein solcher Hinweis angegeben. Dafür aber, dass bei „Cycloptic Disintegrator“ eventuell Interferenzen mit „human-designed playback devices“ auftreten könnten. Das kann ich nicht bestätigen, denn das Rauschen, das sporadische Klaviertastenbearbeiten und Ticken, das dort zu hören ist, finde ich nicht seltsamer als die restlichen Geräusche des Albums. Womit wir auch letztendlich bei den Klängen angelangt sind, die hier gut 50 Minuten lang aus den Boxen kriechen und wummern. Tja, neben angesprochenen Samples, die z. B. von wahnsinnigen Wissenschaftlern oder extraterrestrischen Intelligenzen handeln, kommen hier noch wabernde, manchmal zögernde Rückkoppellaute zum Einsatz, sowie hallendes Fiepen, Gitarrenriffs, Loops – und überhaupt ganz viel verzerrtes Fiepen. „The Future isn’t was it used to be“ zeugt nicht nur von glorreichen Titeln, sondern auch von fast schon romantischen Akkordabfolgen. Etwas nostalgisch vielleicht, aber durchaus gut hörbar.
Zu Recht stellt sich die Frage, wann man dieses Konglomerat an trashigem, zukunftsweisendem, altmodischem Science-Fiction-Noise denn hören sollte. Vielleicht auf ein portables Medium ziehen und damit durch die Gegend wandern; oder während man extravagante Experimente durchführt – dazu bietet sich fast „Attack of the radioactive Freaks“, wahlweise aber auch „Positron Annihilation Chamber“ an. Tatsächlich finde ich das Album ziemlich cool und kann es all denjenigen, die sich durch die Beschreibung nicht abgeschreckt fühlten, eigentlich fast nur empfehlen. Denn: „do not panic. Our aims are peaceful.“